Bei gescheitertem Firmenverkauf ist Altersvorsorge gefährdet

Es ist mittlerweile allgemein bekannt, dass viele kleine und mittelständische Unternehmer:innen am Ende ihrer Karriere mit leeren Händen dastehen werden. Die erhofften Erlöse aus einem geplanten Firmenverkauf erweisen sich oft als unrealistisch und zerplatzen wie eine Seifenblase.

Warum scheitern viele Unternehmer:innen am Ende ihres Arbeitslebens trotz der Hoffnung auf den Verkauf ihres Unternehmens?

Viele Inhaber:innen setzen auf den Verkauf ihrer Firma als Altersvorsorge, doch häufig werden diese Erwartungen enttäuscht, wenn die erhofften Erlöse ausbleiben. Es gibt einige weit verbreitete Fehleinschätzungen, die häufig der Grund für das Scheitern eines Verkaufs sind. Schon eine falsche Annahme kann den Verkaufsprozess stoppen.

Die Gründe, warum ein Firmenverkauf scheitern kann, liegen häufig in den Entscheidungen des Unternehmers, auch wenn diese auf ungenauen Annahmen basieren.

  1. Fehleinschätzung: Falsche Berechnung des Firmenwerts.

Oft wird der Wert eines Unternehmens nicht professionell ermittelt. Stattdessen verlassen sich viele Unternehmer:innen auf ungenaue Faustregeln oder nutzen Online-Bewertungstools. In einigen Fällen wird der Unternehmenswert sogar basierend auf den Verbindlichkeiten kalkuliert, was ungenau ist.

Faktencheck: Für einen potenziellen Käufer muss der Unternehmenswert klar und nachvollziehbar sein. Fehlt diese Transparenz, werden die Verhandlungen in der Regel frühzeitig abgebrochen.

  1. Fehleinschätzung: Unzureichende Risikobewertung.

Die Risikoeinschätzungen der Unternehmer und der potenziellen Käufer gehen oft weit auseinander. Deshalb ist es wichtig, dass der Unternehmer sein Unternehmen auch aus der Perspektive eines Käufers betrachtet. Eine selbstkritische und objektive Einschätzung der Risiken ist unerlässlich.

Faktencheck: Risiken einfach schönzureden ist keine Lösung. Bei einer eingehenden Prüfung durch den Käufer kommen alle Risiken ans Licht. Wenn der Käufer ein Risiko identifiziert, das er nicht übernehmen möchte, endet in der Regel der Verhandlungsprozess.

  1. Fehleinschätzung: Fehlende oder mangelhafte Planung.
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Es ist überraschend, wie viele Unternehmensinhaber ihre Nachfolgeplanung vernachlässigen, während sie ihre Urlaubspläne sorgfältig ausarbeiten. Eine detaillierte Planung des Verkaufsprozesses ist jedoch entscheidend, um eine reibungslose Nachfolge zu gewährleisten. Ohne diese Planung kann sich der Verkaufsprozess erheblich verzögern.

Faktencheck: Jeder weitere Monat, in dem der Verkaufsprozess andauert, erhöht das Risiko des Scheiterns. Potenzielle Käufer verhandeln oft mit mehreren Unternehmen gleichzeitig, und der Erste, der ein gutes Angebot macht, wird häufig den Zuschlag erhalten.

  1. Fehleinschätzung: Verlust der Anonymität.

Leider verbreiten sich Gerüchte oft schneller als erwartet. Wird öffentlich, dass ein Unternehmen verkauft werden soll, können das Geschäft und das Unternehmen selbst erheblich gestört werden – etwa durch Kundenabwanderungen, Mitarbeiterkündigungen oder Lieferanten, die sofortige Zahlungen verlangen.

Faktencheck: Ein Unternehmensverkauf sollte stets diskret erfolgen, um negative Folgen für das Geschäft zu verhindern. Jeder Unternehmer sollte sich darauf einstellen, dass der Verkauf nicht immer erfolgreich ist.

  1. Fehleinschätzung: Konjunkturelle Probleme.

Fachkräftemangel, steigende Energiekosten oder politische Fehlentscheidungen können das wirtschaftliche Umfeld stark beeinflussen. Diese konjunkturellen Herausforderungen führen oft zu rückläufiger Nachfrage, höheren Kosten und Problemen bei der Finanzierung. Ein Unternehmen, das sich nicht an diese veränderten Bedingungen anpassen kann, wird zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Faktencheck: Kann ein Unternehmen nicht mit den geänderten Rahmenbedingungen umgehen, kann dies langfristig zu einer Insolvenz führen.

Fazit: Ein erfolgreicher Firmenverkauf erfordert nicht nur sorgfältige Planung, sondern auch professionelle Unterstützung. Unternehmer:innen, die diese Aspekte außer Acht lassen, riskieren nicht nur ihre eigene finanzielle Zukunft, sondern auch das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter und die Zukunft des Unternehmens.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Schenk & Partner/ Veröffentlicht am 13.01.2025