Edeka und Albert Schweitzer Stiftung einigen sich auf höhere Tierschutzstandards

Mit einer gemeinsamen Erklärung haben die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt und der Edeka-Verbund ihre Einigung über verbesserte Tierschutzstandards bekannt gegeben. Grundlage ist ein neuer Fünf-Punkte-Plan, der aus intensiven Gesprächen hervorgegangen ist und auf eine monatelange öffentliche Diskussion folgt.

Seit Juni 2025 standen Edeka und die Albert Schweitzer Stiftung in engem Austausch, der vor allem in den Medien sichtbar war. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, wann Edeka einen konkreten Ausstiegsplan aus den Haltungsformen 1 und 2 vorlegt und welche Anforderungen für die von der Stiftung geforderten höheren Standards bei Masthühnern erfüllt werden sollen.

Fünf Maßnahmen für mehr Tierwohl bei Edeka

Die Vereinbarung zwischen Edeka und der Albert Schweitzer Stiftung beinhaltet fünf zentrale Schritte, die das Tierwohl im Sortiment des Edeka-Verbunds künftig verbessern sollen:

  1. Angebot ab 2030: Ab Ende 2030 will Edeka ausschließlich Geflügelfleisch aus höheren Haltungsformen (3, 4 und 5) für Eigenmarken anbieten – sofern die Warenverfügbarkeit dies ermöglicht.

  2. Langsamer wachsende Rassen: Künftig sollen nur noch langsamer wachsende Geflügelrassen eingesetzt werden. Grundlage dafür ist die RSPCA-Positivliste oder eine vergleichbare, gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund und weiteren Fachstellen entwickelte Liste, die Kriterien zu Tierwohl und Gesundheit definiert.

  3. Weiterentwicklung der Standards: Der Edeka-Verbund plant, die Haltungsform-Kriterien für Masthühner und Puten kontinuierlich und auf wissenschaftlicher Basis weiterzuentwickeln. Verbesserungen sollen dabei ausschließlich dann umgesetzt werden, wenn sie dem Tierwohl dienen.

  4. CO₂-Betäubung bis 2027: Spätestens Ende 2027 soll in allen Lieferbetrieben die mehrstufige CO₂-Betäubung Standard sein. Schon jetzt haben fast alle Geflügelbetriebe, die Edeka beliefern, auf dieses Verfahren umgestellt.

  5. Transparenz und Berichterstattung: Edeka wird regelmäßig über Fortschritte auf dem Weg zu höheren Haltungsformen berichten.

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Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung, zeigte sich erfreut über die erreichte Verständigung und betonte, dass der regelmäßige Austausch zwischen beiden Partnern dazu beitragen solle, den Tierschutz in Deutschland nachhaltig zu verbessern.

Das gemeinsame Statement markiert den Beginn einer langfristigen Kooperation. Beide Seiten beabsichtigen, die Entwicklung fortlaufend zu überprüfen und weitere Maßnahmen im Sinne des Tierwohls zu planen.

Über die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt

Die Albert Schweitzer Stiftung setzt sich für eine Welt ein, in der Tiere nicht mehr für die Herstellung von Lebensmitteln leiden müssen. Sie nutzt rechtliche Mittel, arbeitet mit Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern zusammen und engagiert sich für höhere Tierschutzstandards, weniger Tierprodukte und mehr pflanzliche Alternativen. Auf ihrer Website bietet sie fundierte Informationen und praktische Anregungen für einen bewussteren Konsum.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt/Veröffentlicht am 09.10.2025