Führung neu denken: Wie „CEO der Zukunft“ den Wandel in Stadtwerken gestaltet

Stadtwerke spielen eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der Energie-, Mobilitäts-, Wärme- und Bauwende – und das unter zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen. Neben dem Wandel traditioneller Geschäftsmodelle und hohen Investitionsanforderungen stellt insbesondere der demografische Wandel eine enorme Herausforderung dar. Während der Fachkräftemangel bereits seit Jahren bekannt ist, zeigt sich nun immer deutlicher auch ein eklatanter Mangel an qualifizierten Führungskräften.

Wie die Stadtwerkestudie 2024 von BDEW und Ernst & Young aufzeigt, wird die Lücke in den Führungsetagen immer sichtbarer. Eine interne Auswertung belegt: In den kommenden fünf bis sieben Jahren wird mehr als die Hälfte der derzeitigen Geschäftsführungen in den Ruhestand gehen. Der Generationswechsel in der Kommunalwirtschaft ist also nicht nur absehbar – er hat bereits begonnen. Da viele kommunale Unternehmen zu klein sind, um eigene, wettbewerbsfähige Entwicklungsprogramme für Führungskräfte zu etablieren, und mit alten Vorurteilen gegenüber der öffentlichen Wirtschaft zu kämpfen haben, bleibt die Führungsnachfolge oft unattraktiv.

Die Folge: Die Besetzung von Führungsrollen wird zu einer strategischen Schlüsselaufgabe. Ohne gezielte Entwicklungsmöglichkeiten droht ein langfristiger Engpass, der die Handlungsfähigkeit kommunaler Betriebe gefährdet. Genau hier setzt das Programm „CEO der Zukunft“ an. Durch ein umfassendes Cross-Mentoring-Format sollen Talente gefördert, die Attraktivität der Kommunalwirtschaft gesteigert und die Führungskultur nachhaltig weiterentwickelt werden.

Hinter dem Programm stehen erfahrene Persönlichkeiten: Prof. Dr. Friedemann Schulz von Thun, einer der bekanntesten Kommunikationspsychologen Deutschlands, sieht die Anforderungen an Führung in der Kommunalwirtschaft als besonders anspruchsvoll. Neben wirtschaftlichen und technischen Aspekten müssten auch politische und zwischenmenschliche Faktoren berücksichtigt werden. Kommunikation spiele dabei eine Schlüsselrolle – es gelte, Professionalität und Menschlichkeit gleichermaßen in Einklang zu bringen.

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Auch Dr. Jens Meier, Geschäftsführer der Stadtwerke Lübeck Gruppe, bringt seine Erfahrung ein. Aus seiner Sicht braucht es mehr als Kritik an mangelnder Diversität oder Überalterung: Gefragt sei aktives Handeln. Mit dem Mentoring-Programm will er gezielt Talente stärken, Netzwerke aufbauen und künftige Entscheider:innen auf die komplexen Herausforderungen vorbereiten.

Das Programm setzt auf drei zentrale Bausteine:

  1. Individuelles 1:1-Mentoring – an festen Mentoring-Tagen erhalten die Teilnehmenden persönliche Unterstützung von erfahrenen Top-Führungskräften.

  2. Führungstraining durch das Schulz von Thun Institut – vier speziell entwickelte Module fördern kommunikative Kompetenz und persönliche Reflexionsfähigkeit.

  3. Executive Seminare – über zehn vertiefende Lerneinheiten bieten praxisnahe Weiterbildung auf höchstem Niveau.

Insgesamt engagieren sich 30 erfahrene CEOs sowie sechs Hauptsponsoren und Fachpartner – darunter DZ Bank, Siemens Energy, Kearney und weitere – für die Förderung der nächsten Führungsgeneration. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Diversität in Führung: Verschiedene Perspektiven, berufliche Hintergründe sowie eine ausgewogene Geschlechterverteilung sollen die Unternehmen resilienter und zukunftsfähiger machen.

Die Bewerbungsphase für einen der 40 Mentoringplätze startet am 4. August 2025 und endet Ende September. Das Matching der Teilnehmenden übernimmt im Anschluss die Personalberatung Odgers. Der offizielle Startschuss für das zweijährige Programm fällt im Januar 2026.

Weitere Informationen gibt es auf: www.ceo-der-zukunft.de

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadtwerke Lübeck / Veröffentlicht am 04.08.2025