In der heutigen Sitzung des Mobilitätsausschusses des Stadtrats wurde beschlossen, die Radlogistik, also die Lieferung von Paketen per Lastenrad auf der „letzten Meile“, weiter auszubauen. Geplant ist, auf einer Fläche von mehr als 2.000 Quadratmetern in München den größten Radlogistik-Hub Deutschlands zu errichten. In diesem Hub sollen verschiedene Logistik- und Lastenrad-Serviceunternehmen unter einem Dach arbeiten. Das Mobilitätsreferat wird bald eine zusätzliche Fläche für die Radlogistik anmieten, diese erschließen und an entsprechende (Rad-)Logistikunternehmen untervermieten. Eine mögliche Fläche befindet sich auf dem Gelände der ehemaligen Paketposthalle, wobei bereits Gespräche mit dem Betreiber des Zwischennutzungsprojekts Pineapple Park geführt werden. Die Kosten für das neue Radlogistik-Areal sollen in der Projektlaufzeit von 2025 bis 2027 durch Mieteinnahmen sowie Fördermittel aus dem EU-Projekt metaCCAZE gedeckt werden.
Im August 2023 wurde Münchens erster Radlogistik-Hub am Viehhof gemäß der Teilstrategie „Wirtschaftsverkehr – Urbane Mobilität“ der Mobilitätsstrategie 2035 erfolgreich eröffnet. Die Stadt sowie die Logistikunternehmen konnten in den vergangenen Monaten beachtliche Erfolge erzielen. Die Unternehmen berichteten, dass sie durch die Nutzung von Lastenrädern auf der „letzten Meile“ bis zu 30 Prozent Zeit eingespart haben, da Staus und Parkplatzsuchen entfielen. In den ersten neun Monaten des Betriebs konnten so bereits 9.000 Stunden Standzeit im öffentlichen Raum reduziert werden. Zudem trägt die Radlogistik zur Entlastung der Lieferzonen in der Innenstadt bei.
Aufgrund dieser positiven Erfahrungen zeigen immer mehr Logistikunternehmen Interesse daran, die Zustellung per Lastenrad im Bereich des Mittleren Rings auszuweiten. Um dies zu ermöglichen, werden neue, größere Umschlagplätze benötigt. Das Mobilitätsreferat führt derzeit Verhandlungen mit Immobilieneigentümern, um auf dem Areal der ehemaligen Paketposthalle eine geeignete Immobilie zu finden. In dieser sollen die Unternehmen künftig Verkehrswege, Anfahrtsrampen, Sozialräume und andere Einrichtungen gemeinsam nutzen. Zusätzlich sollen Serviceunternehmen wie Wartungs- und Werkstattpartner sowie Showroom-Flächen für Lastenradhersteller integriert werden. Nach dem heutigen Beschluss können nun die Verträge mit den Vermietern und Radlogistikunternehmen abgeschlossen werden, sodass der neue Radlogistik-Hub voraussichtlich ab Mai 2025 in Betrieb gehen kann.
Bürgermeister Dominik Krause hob hervor, dass München als „Online-Shopping-Hauptstadt“ bekannt ist, da hier mehr Pakete ausgeliefert werden als in jeder anderen Stadt. Dies führe zu hohem Lieferverkehr, weshalb innovative Lösungen erforderlich seien. Die Verwendung von Cargobikes für die städtische Anlieferung werde immer populärer, da Lastenräder im Gegensatz zu Autos nicht im Stau stehen und keine Parkplatzsuche erforderlich ist. Dies spare den Unternehmen sowohl Zeit als auch Geld. Der Radlogistik-Hub in München sei bereits ein großer Erfolg, und nun werde dieser Erfolg mit dem neuen, größeren Hub fortgesetzt.
Mobilitätsreferent Georg Dunkel freute sich, dass die Radlogistik in München für Unternehmen mittlerweile so attraktiv sei, dass nun bereits eine zweite, wesentlich größere Radlogistik-Drehscheibe geplant werde. Besonders erfreulich sei, dass die Umsetzung dieses Projekts dank der Förderung des EU-Projekts metaCCAZE für den städtischen Haushalt kostenneutral möglich sei. Dies stelle einen wichtigen Beitrag zur Förderung des nachhaltigen Wirtschaftsverkehrs in München dar. Zudem bedankte sich Dunkel bei der IHK für die gute Zusammenarbeit bei der Flächensuche für die Radlogistik.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Stadt München/ Veröffentlicht am 19.03.2025