Stellen Sie sich vor, der Kauf eines Elektrogeräts könnte dazu beitragen, die Umwelt zu schützen und die Menge an Elektroschrott zu reduzieren. Laut einer repräsentativen Studie des Spezialversicherers Wertgarantie wäre das möglich: 87 Prozent der Konsumenten gaben an, dass sie sich beim Kauf eines neuen Elektrogeräts von einem Reparatur-Label beeinflussen lassen würden, was die Reparaturrate erheblich steigern könnte. Dieses Ergebnis unterstützt das Ziel des vom EU-Parlament eingeführten „Rechts auf Reparatur“, das darauf abzielt, Verbraucher zu ermutigen, defekte Geräte reparieren zu lassen. Damit hätten Verbraucher einen Anspruch auf Reparaturen, was die Lebensdauer der Geräte verlängern und das Problem des Elektroschrotts erheblich mindern könnte.
Das Interesse an der Reparierbarkeit von Geräten ist bemerkenswert hoch: 56 Prozent der Befragten prüfen bereits vor dem Kauf, wie gut ein Gerät im Falle eines Defekts repariert werden kann. Dieses Interesse könnte weiter wachsen, wenn Hersteller die Reparierbarkeit ihrer Produkte klar kennzeichnen würden. Die Studie zeigt, dass etwa neun von zehn Konsumenten ein Reparatur-Label bei der Wahl von Elektro- und Haushaltsgeräten berücksichtigen würden. Die Ergebnisse verdeutlichen das große Potenzial eines solchen Labels, das den Verbrauchern auf einen Blick die Reparierbarkeit eines Geräts vermitteln könnte.
In der Studie wurden 2.100 Teilnehmer gefragt, welche Option sie beim Kauf einer Waschmaschine bevorzugen würden: ein neues Gerät mit hoher Reparierbarkeit zum höchsten Preis, ein neues Gerät mit niedriger Reparierbarkeit zum günstigeren Preis oder Gebrauchtgeräte zu den niedrigsten Preisen ohne Angaben zur Reparierbarkeit. Die Mehrheit, nämlich 58 Prozent, entschied sich für das neuwertige Gerät mit hoher Reparierbarkeit, obwohl es das teuerste Angebot war. Dies unterstreicht das Potenzial eines Reparatur-Labels zur Kennzeichnung von Elektrogeräten.
Gleichzeitig zeigen die Studienergebnisse, dass es in Deutschland noch Verbesserungspotenzial bei der Reparaturquote gibt. Im Jahr 2023 ließ etwas mehr als ein Drittel der Haushalte mindestens ein Elektro- oder Haushaltsgerät reparieren, während knapp jeder fünfte Haushalt zwei oder mehr Reparaturen durchführen ließ. Besonders aktiv in der Reparatur sind die Berliner mit 47 Prozent, gefolgt von Baden-Württemberg mit 41 Prozent. In Thüringen, Saarland und Schleswig-Holstein liegt die Reparaturquote hingegen nur bei der Hälfte des Wertes von Berlin.
Die Studie deutet darauf hin, dass eine sichtbare und hohe Reparierbarkeit von Geräten die Reparaturzahlen erheblich erhöhen könnte. Derzeit lassen sich 68 Prozent der Schäden an Smartphones und ähnlichen Geräten reparieren, wie die Wertgarantie-Studie zeigt. Der Versicherer setzt sich seit Jahren für die Förderung von Reparaturen ein, um der wachsenden Menge an Elektroschrott entgegenzuwirken. Die Ergebnisse der Studie belegen die hohe Bedeutung der Reparierbarkeit für Verbraucher und zeigen, dass ein Reparatur-Label eine wichtige Rolle dabei spielen könnte, die Reparaturquote langfristig zu steigern.