Beitragserhöhung bei PKV: Das können Sie tun

Die Nachricht über die geplante Beitragserhöhung der DKV hat viele Privatversicherte erschreckt. Die größte private Krankenversicherung kündigt an, dass die Beiträge im Durchschnitt um 150 Euro pro Monat steigen werden. Einige Kunden müssen sogar über 200 Euro mehr im Monat zahlen, beginnend ab dem 1. April 2024. Diese Erhöhung bedeutet nicht nur eine erhebliche finanzielle Belastung, sondern stellt auch die Frage in den Raum, ob es noch sinnvoll ist, im aktuellen Tarif zu bleiben.

Diese Entwicklung zwingt viele Kunden dazu, ihre Versicherungssituation neu zu überdenken. Ein Wechsel in einen anderen Tarif ist unter bestimmten Bedingungen möglich, aber nicht einfach. In diesem Artikel wird untersucht, ob ein solcher Wechsel jetzt ratsam ist.

Die geplante Beitragsanpassung der DKV zum 1. April betrifft viele Kunden. Ein Versicherter berichtet beispielsweise, dass er ab diesem Datum monatlich 834,79 Euro für seine private Krankenversicherung zahlen muss – eine Erhöhung um 149,97 Euro. Gleichzeitig wird auch die Selbstbeteiligung deutlich angehoben: Anstelle der bisherigen 800 Euro muss der Kunde nun jährlich 960 Euro selbst für seine Gesundheitsleistungen aufbringen.

Dieses Beispiel ist jedoch kein Einzelfall. Viele Kunden der DKV haben bereits entsprechende Schreiben erhalten, die Beitragsanpassungen ankündigen. Auffällig ist dabei, dass die DKV mit dieser erheblichen Erhöhung aus der Reihe tanzt. Obwohl die steigenden Kosten im Gesundheitswesen als Begründung angeführt werden, haben andere Anbieter zuletzt kaum ähnlich starke Erhöhungen durchgeführt – eine Tatsache, die Kunden bei einer Beitragssteigerung um etwa 30 Prozent durchaus stutzig machen sollte.

Trotzdem fühlen sich viele Kunden an ihre PKV gebunden, da sie bereits Altersrückstellungen angespart haben. Wer von der geplanten Beitragserhöhung betroffen ist, sollte daher zunächst prüfen, ob ein interner Tarifwechsel möglich ist. Dabei unterstützen zahlreiche Gerichtsurteile den Versicherungsnehmer, indem sie den Wechsel zu einem günstigeren Tarif ermöglichen und Schlechterstellungen verhindern.

Damit der interne Wechsel erfolgreich ist, ist es jedoch meist notwendig, einen externen Berater hinzuzuziehen. Uninformierte Kunden erhalten oft Angebote für Tarife, die zwar günstiger sind, aber weniger Leistungen bieten. Ein Experte kann in solchen Fällen helfen, Klarheit zu schaffen. Dieter Homburgs Team hat bereits die Alternativen bei der DKV geprüft und festgestellt, dass es solche gibt, aber die Auswahl mittlerweile begrenzt ist. „Zu viele Tarife werden derzeit bei der DKV gleichzeitig erhöht“, erklärt der Experte.

Für junge und gesunde Kunden ist ein Wechsel des Versicherers möglich. Kunden können aufgrund der Beitragserhöhung von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen, um schnellstmöglich aus ihrem ungünstigen Tarif herauszukommen. Kunden unter 45 Jahren, die nicht länger als 10 bis 12 Jahre bei der DKV versichert sind, sollten auch diese Option prüfen. Um sicherzustellen, dass sich dieser Schritt lohnt, sollten Kunden folgende Schritte beachten:

  1. Den eigenen Gesundheitszustand genau einschätzen: Kunden sollten ihren Gesundheitszustand genau kennen und im Versicherungsantrag korrekte Angaben machen. Informationen über chronische Krankheiten, Arztbesuche und Krankenhausaufenthalte sollten nicht verschwiegen werden und idealerweise durch einen Auszug aus der Krankenakte belegt werden. Wenn die neue Versicherung über einen Vermittler abgeschlossen wird, sollte dieser ebenfalls die Informationen wahrheitsgemäß weitergeben, um bedarfsgerechte Tarife auszuwählen.
  2. Professionelle und unabhängige Beratung einholen: Da private Krankenversicherungen Aufschläge für gesundheitliche Einschränkungen verlangen, sollten Kunden vor einem Wechsel klären, wie sich ihr Gesundheitszustand auf die Versicherbarkeit und die Preisentwicklung auswirkt. Ein unabhängiger Experte kann dabei helfen, die Auswirkungen zu verstehen.
  3. Nach einer langfristig stabilen Versicherung suchen: Versicherer werben oft mit günstigen Einstiegstarifen, die später jedoch zu starken Beitragserhöhungen führen können. Kunden sollten daher die Beitragsentwicklung über mindestens 25 Jahre hinweg betrachten, um sicherzustellen, dass die Beiträge langfristig stabil bleiben. Es ist wichtig, nicht von oberflächlichen Versprechungen beeinflusst zu werden, sondern die Fakten zu prüfen.
  4. Verträge und AGB gründlich prüfen: Kunden sollten die Vertragsbedingungen genau lesen, um Fallstricke zu vermeiden. Einige Versicherer versuchen, sich mit Klauseln aus der Verantwortung zu ziehen, die es ihnen ermöglichen, unter bestimmten Bedingungen Leistungen zu verweigern. Um im Ernstfall die bestmögliche Versorgung zu erhalten, ist es wichtig, die Vertragsbedingungen genau zu verstehen und mögliche Kostenfallen zu identifizieren.
  5. Altersrückstellungen mitnehmen: Kunden, die Verträge nach 2008 abgeschlossen haben, können einen Teil ihrer Altersrückstellungen zum neuen Versicherer mitnehmen. Es ist ratsam, bei der aktuellen Versicherung nachzufragen, welche Übertragungswerte vorhanden sind, um diese bei einem Wechsel zu berücksichtigen. Dies kann dazu beitragen, die monatlichen Beiträge erheblich zu senken.

Ein Versicherungswechsel sollte gut durchdacht und geplant sein. Kunden sollten die Angebote verschiedener Anbieter vergleichen und sicherstellen, dass sie sich für einen Versicherer entscheiden, der ihren Bedürfnissen entspricht. Auch die Zusatzleistungen sollten berücksichtigt werden, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Fachzentrum Finanzen AG & Co.KG / Veröffentlicht am 10.04.2024