Die ID. Familie von Volkswagen bietet jetzt die Möglichkeit des bidirektionalen Ladens bei vielen Modellen. Damit können Kundinnen und Kunden mithilfe eines Hauskraftwerks und des integrierten Heim Energie Management Systems (HEMS) von HagerEnergy GmbH ihren Strombedarf weitgehend über ihre Photovoltaik-Anlage decken. Ein Pilotprojekt in Schweden, bei dem eine ganze Siedlung mit Fahrzeugen und entsprechender Ladeinfrastruktur ausgestattet wird, wurde von beiden Unternehmen gestartet.
Imelda Labbé, Vorständin von Volkswagen für Vertrieb, Marketing und After Sales, betonte, dass diese bidirektionale Ladefunktion ein neues maßgeschneidertes Serviceangebot für ihre Kunden sei. Sie hob hervor, dass damit nicht nur Energiekosten gespart werden könnten, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum nachhaltigen Umgang mit Energie geleistet werde.
Die ID. Modelle mit der 77 kWh Batterie können nun als zusätzlicher Stromspeicher für Häuser dienen. VW plant, diese Funktion auch für bereits ausgelieferte Fahrzeuge freizuschalten, sobald sie das Update auf die ID. Software 3.5 erhalten haben. Dank der großen Speicherkapazität der Autos können Häuser auch an bewölkten Tagen mit Solarstrom versorgt werden oder wenn die Photovoltaik-Anlage abends keinen Strom mehr liefert.
Eine weitere Nutzungsmöglichkeit besteht darin, das Auto zu laden, wenn viel erneuerbare Energie verfügbar ist, um die Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten. E-Autos können Strom ins Hausnetz einspeisen (Vehicle-to-Home) und in Zukunft auch zur Stabilisierung des Stromnetzes beitragen.
In der schwedischen Siedlung Stenberg wird bereits von diesem Konzept profitiert. Der Umbau der Häuser in dieser Siedlung hat das Ziel, sie für die nächsten 350 Jahre zukunftssicher und nachhaltig zu gestalten.
Klas Boman, der Initiator des Projekts, betonte, dass Energie und Umwelt von Anfang an entscheidend waren. Die Verwendung von elektrischen Fahrzeugen als Energiespeicher war ein integraler Bestandteil des Plans. Die Beteiligung von Volkswagen im April 2021 hat das Projekt vorangebracht, und sie sind nun bereit für die Umsetzung. Dies werde eine der bedeutendsten Veränderungen auf dem Energiemarkt sein, so Boman.
Volkswagen ist unter den ersten Anbietern, die eine bidirektionale Ladelösung auf Basis des in Europa verbreiteten DC-Ladestandards CCS anbieten. Die Funktion des bidirektionalen Ladens in den ID. Modellen ergänzt den Heimspeicher und ermöglicht die Haupteinspeisung des Hauses. Sobald der Heimspeicher zusätzliche Energie benötigt, wird das Fahrzeug aktiviert. Sobald der Speicher geladen ist, beendet das Auto die Energieübertragung und geht in den Standby-Modus.
Die betreffenden ID. Modelle sind zunächst ausschließlich mit dem DC-Hauskraftwerk der Baureihe S10 E COMPACT von HagerEnergy GmbH kompatibel. Weitere Hauskraftwerke sollen später für den Betrieb mit einer bidirektionalen Ladestation (Wallbox) freigeschaltet werden.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Volkswagen AG / Veröffentlicht am 06.12.2023