In diesem Jahr hat der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der 40 größten deutschen börsennotierten Unternehmen erstmals die 40 %-Marke überschritten und einen historischen Höchststand von 40,3% erreicht. Diese Zahlen stammen aus der jährlichen Analyse der DAX-Aufsichtsräte durch die Personalberatung Russell Reynolds Associates. Demnach wurden im zweiten Jahr in Folge mehr Frauen als Männer in die Aufsichtsräte gewählt, wobei 54% aller neu vergebenen Mandate an Frauen gingen. Insgesamt wurden 22 Frauen neu gewählt, 29 wiedergewählt und 14 schieden aus – alles historische Höchstwerte.
Jens-Thomas Pietralla, Leiter der Europäischen Board & CEO Practice von Russell Reynolds Associates, sieht darin einen Meilenstein in der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen bei der Kontrolle der größten deutschen Unternehmen. Er betont jedoch, dass Frauen bei den „Positions of Power“ in Form von Vorsitzen häufig benachteiligt bleiben. Nur zwei von 40 Aufsichtsratsvorsitzen werden von Frauen besetzt, was einem Anteil von 5 % entspricht.
Dr. Thomas Tomkos, Leiter der Deutschen Board & CEO Practice von Russell Reynolds Associates, weist darauf hin, dass trotz des gestiegenen Frauenanteils bei Aufsichtsräten der Einfluss nicht gleichmäßig verteilt ist. Der Frauenanteil bei Vorsitzen hinkt um Jahre hinter der allgemeinen Entwicklung hinterher. Er sieht darin eine große personelle Herausforderung für die DAX-Aufsichtsräte.
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland trotz des Sprungs über die 40%-Schwelle im Mittelfeld. Frankreich führt mit einem Frauenanteil von rund 46% an, gefolgt von Norwegen, Italien, UK, Dänemark und den Niederlanden. Deutschland steht an siebter Stelle vor Spanien, Finnland, Schweden und der Schweiz.
In Bezug auf die Vergütung verzeichnete die durchschnittliche Aufsichtsratsvergütung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2023 einen Anstieg von rund 7% im Vergleich zum Vorjahr.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Russell Reynolds Associates/ Veröffentlicht am 14.05.2024