Anstieg der Frauenquote in DAX-Vorständen

Gemäß einer Analyse des „Faktencheck Vorstandsstrukturen“ von Horváth steigt der Frauenanteil in den Vorständen deutscher börsennotierter Unternehmen weiter an. Von insgesamt 116 neuen Vorstandsmitgliedern im Jahr 2023 sind 41 Frauen, was einen Rekordanteil von 35 Prozent ausmacht. Dies ist ein signifikanter Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren, in denen der Frauenanteil bei 26 Prozent (2022) bzw. 28 Prozent (2021) lag. Die Studie untersuchte 160 Unternehmen aus DAX, M-DAX und S-DAX. Unter den etwa 700 DAX-Vorstandsmitgliedern sind zum Jahresende 2023 insgesamt 124 Frauen vertreten, was einen Anteil von etwa 18 Prozent darstellt – ebenfalls ein Rekordwert im Vergleich zu 15 Prozent im Jahr 2022 und 13 Prozent im Jahr 2021. Der DAX weist mit rund 23 Prozent einen höheren Frauenanteil auf als der M-DAX (ca. 18 Prozent) und der S-DAX (13 Prozent).

Dr. Oliver Greiner, Partner für Strategie und Transformation bei Horváth und Leiter der Studie, betont den bemerkenswerten Fortschritt seit 2020: Vorher waren weniger als elf Prozent der Vorstandsmitglieder weiblich. Die gestiegene Diversität in den Führungsgremien werde als ein Mehrwert für die Unternehmen erkannt.

Allerdings haben im S-DAX noch 54 Prozent der Unternehmen keinen weiblichen Vorstand, im M-DAX sind es 42 Prozent, während jedes DAX-Unternehmen mindestens ein weibliches Vorstandsmitglied hat.

Neu ernannte Vorstandsfrauen sind im Durchschnitt 51 Jahre alt, leicht jünger als ihre männlichen Kollegen. Etwa 60 Prozent von ihnen wurden von außen ins Unternehmen geholt, ähnlich wie bei den männlichen Neuzugängen. 14 der neuen Vorstandsfrauen wurden als Finanzvorständinnen (CFO) ernannt, zehn als Personalvorständinnen und acht übernahmen Verantwortung für Geschäftsfelder. Acht weitere waren beispielsweise für Produktmanagement, Produktion oder Digitalisierung zuständig. Eine Frau, Yvonne Rostock, wurde 2023 zur Vorstandsvorsitzenden der CEWE Stiftung ernannt. Interessant ist auch die hohe Internationalität der neu ernannten Vorständinnen: Fast ein Drittel von ihnen besitzt nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, verglichen mit einem Viertel bei den männlichen Vorstandsmitgliedern.

Die Fluktuation bei weiblichen Vorstandsmitgliedern war mit 12 Prozent der aktiven Vorstandsfrauen am Ende von 2023 etwas niedriger als bei ihren männlichen Kollegen, von denen etwa 15 Prozent ihre Ämter niederlegten. Innerhalb der ersten drei Jahre verließen neun der ausgetretenen Vorstandsfrauen ihr Unternehmen, während dieser Wert bei männlichen Vorstandsmitgliedern bei 33 Prozent lag. Die Gründe für die Fluktuation reichten von Wechseln zu anderen Vorständen bis hin zu persönlichen Gründen oder Unternehmensreorganisationen.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Horváth/ Veröffentlicht am 08.01.2024