Generative KI: Führungskräfte erwarten Steigerung der Produktivität

Eine breite Mehrheit von 82 Prozent in den Führungsetagen geht davon aus, dass Produktivitätssprünge von bis zu sechs Prozent bis 2025 realisierbar sind, und mehr als ein Fünftel sogar von bis zu 20 Prozent.

Die generative KI wird als Antwort auf die Produktivitätskrise in fortgeschrittenen Volkswirtschaften angesehen, und Führungskräfte sehen darin eine begründete Hoffnung, wie die Studie „Der neue Produktivitäts-Booster“ von Roland Berger zeigt. Die Untersuchung basiert auf einer weltweiten quantitativen Befragung von 100 Führungskräften und einer Serie qualitativer Interviews.

„Im Unterschied zu früheren Umbrüchen betrifft der aktuelle Entwicklungssprung in der generativen KI vor allem Wissensarbeiter in hoch entwickelten Wirtschaften. In diesen Ökonomien hemmen Fachkräftemangel und demografischer Wandel den Produktivitätszuwachs. KI kann hier ein wichtiger Treiber für mehr Effizienz und Innovation sein“, erklärt Hasmeet Kaur, Global Managing Director bei Roland Berger.

Grundsätzlich halten 82 Prozent der Befragten eine Produktivitätssteigerung von mindestens sechs Prozent durch entsprechende KI-Modelle für realistisch. Mehr als ein Fünftel rechnet sogar mit Sprüngen von bis zu 20 Prozent. Über die Hälfte der Teilnehmenden erwartet zudem keine Veränderung der Anzahl an Mitarbeitenden.

„Mithilfe generativer KI werden in Zukunft neue Produkte, Services und Berufsbilder entstehen. Von KI-Bots als persönlicher Bankberater bis zum verbesserten Einkaufserlebnis im Einzelhandel können sich Unternehmen unterschiedlichster Branchen Wachstumspotenziale erschließen“, sagt Jochen Ditsche, Global Head der Plattform Digital bei Roland Berger. Dafür braucht es in Zukunft Experten und Expertinnen wie Prompt Engineers, die KI-Modelle für optimale Ergebnisse bedienen, sowie IT-Fachkräfte, die diese mit Daten trainieren.

Die Wachstumschancen zeigen sich auch im Investorenverhalten. Laut einer Analyse des Wagniskapitalgebers Atomico fließen heute in Europa 35 Prozent der KI-Finanzierungen in generative KI-Projekte – nach nur fünf Prozent im Vorjahr.

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In der Praxis nutzen laut der Befragung von Roland Berger bereits 47 Prozent der Unternehmen ChatGPT, Dall-2 & Co. Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen: Während der Handel (71%), die Kommunikationsbranche (67%), wissenschaftliche Einrichtungen (63%) sowie der Service Sektor (57%) generative KI einsetzen, sind die Finanzbranche (29%), Kultureinrichtungen (25%) und vor allem die Produktion (14%) zurückhaltend.

Die Integration von KI in bestehende Geschäftsprozesse ist in drei Schritten möglich. Mit einer KI-Impact-Analyse können Unternehmen die geeigneten Einsatzbereiche in der Wertschöpfungskette identifizieren und auf dieser Basis Prozessdaten aufarbeiten sowie eine KI-Strategie festlegen. Im dritten Schritt erfolgt die Implementierung eines Proof-of-Concepts und erster Use Cases.

„Wie die Erfahrung zeigt, können Unternehmen in etwa vier Monaten mit einer schrittweisen Implementierung von Anwendungsfällen für eine konkrete KI-Lösung beginnen – ein vergleichsweise kurzer Zeitraum angesichts der positiven Auswirkungen, die der Einsatz der Technologie auf die Produktivität haben kann“, erklärt Kaur.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Roland Berger Holding GmbH / Veröffentlicht am 08.11.2023