Die Marktentwicklung von alkoholischen Getränken in Deutschland

Um Alkohol herzustellen, gibt es viele Methoden. Deshalb ist der Markt auch so facettenreich, was ihn komplex und unübersichtlich macht. Doch im Großen und Ganzen lässt sich die Entwicklung der Umsätze zuverlässig voraussagen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Umsatz für Alkohol und Spirituosen bleibt stabil.
  • Während die Bevölkerung weniger trinkt als vor ein paar Jahrzehnten, gibt sie mehr Geld für Alkohol aus.
  • Alkoholfreie Varianten der Getränke erfreuen sich großer Beliebtheit.
  • Es wird mehr Alkohol nach Deutschland importiert als ausgeführt.

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Die gegenwärtige Marktsituation

Werden aktuell Umsatzsteigerungen in der Spirituosen- und Alkoholbranche eingefahren oder macht der Wirtschaftszweig eher Verluste? Es ist nicht einfach, diese Frage eindeutig zu beantworten, obwohl seit einiger Zeit mehr Alkohol getrunken wird. In den ersten Jahren dieses Jahrzehnts wurden weniger Spirituosen in den Discountern verkauft. Doch in Restaurants und Kneipen ist der Umsatz gestiegen; auch Geschäfte, die auf Schnaps, Bier und Wein spezialisiert sind, konnten sich freuen.

Verpasste Chance bei Mehrwertsteuer auf Speisen

Der durchschnittliche Verbrauch alkoholischer Flüssigkeiten liegt in Deutschland bei etwa 120 Litern pro Jahr. Allerdings handelt es sich nur bei einem kleinen Bruchteil der Verkaufsmenge um Spirituosen. Auch sind Likörsorten viel beliebter als Whisky. Deutschland gilt nicht als großer Exporteur in Sachen Alkohol: 2022 wurden zwar 356 Millionen Schnapsflaschen ausgeführt, doch zur gleichen Zeit gelangten 480 Millionen ins Land.

Alkohol kostet Geld

Und das nicht zuletzt wegen der hohen Alkoholsteuer. Wer sich einen Liter reinen Alkohol besorgen will, muss 13,03 Euro direkt an den Staat abgeben. Bei einer größeren Wodkaflasche sind das schon mehrere Euro. Immerhin greift die Biersteuer bei alkoholfreiem Bier nicht.

Die Deutschen geben immer mehr Geld für Alkohol aus: im Jahr 1991 haben alle Privathaushalte zusammengerechnet noch weniger als 20 Milliarden Euro bezahlt. 2022, also mehr als dreißig Jahre später, stieg der Wert auf über 27 Milliarden. Dies ist allerdings nicht allein auf die Verteuerung der Produkte und Steuererhebungen zurückzuführen, sondern auch auf die Veränderung der Bevölkerungsanzahl und das Konsumverhalten.

Diese Auswirkungen hat die Herstellung alkoholfreier Produkte auf den Umsatz

Zu den alkoholischen Getränken gibt es mittlerweile Alternativen. Viele Menschen in Deutschland entscheiden sich nun beispielsweise dazu, alkoholfreies Bier zu kaufen. Für den Konsum dieser Produkte haben die Verbraucher viele Gründe – der häufigste, der die Deutschen zum Kauf anregt, sind sicherlich gesundheitliche Bedenken und die Reduzierung des Alkoholkonsums. Fest steht auf jeden Fall, dass sie eine mögliche Umsatzsteigerung des Verkaufs alkoholischer Getränke gefährden. Zumal die besagten Alternativen verblüffend ähnlich schmecken, bis auf den nicht vorhandenen Alkohol.

Die Produktion alkoholfreier Getränke wird in den nächsten Jahren weltweit stark angekurbelt werden. Vor allem für Nordamerika und Asien wird ein stärkeres Interesse der Verbraucher für diese Produkte prognostiziert. Die deutschen Produzenten von Alkohol- und Spirituoseartikeln können etwas entspannter in die Zukunft sehen. Nach den verfügbaren Daten hat der Großteil des Wachstums in der Bundesrepublik bereits stattgefunden. In den nächsten drei Jahren wird der Umsatz zwar noch immer leicht steigen, doch bereits 2027 sollten schon wieder weniger Ersatzgetränke gekauft werden.

Gesellschaftliches Ansehen von Alkohol als Ursache für Stagnierung im Umsatz

Seitens der Politik werden Alkoholprodukte mithilfe sozial- und wirtschaftspolitischer Maßnahmen beschränkt und reguliert. Gleichzeitig werden Maßnahmen unternommen, die die Bevölkerung dazu anhalten sollen, vorsichtig mit Alkohol und Spirituosen umzugehen. Am Trinkverhalten wird unter anderem kritisiert, dass der Alkoholkonsum pro Kopf in der Bundesrepublik besonders hoch ist. Unterschiedlichen Statistiken zufolge wird nur in wenigen Ländern mehr Alkohol getrunken, wie Irland und Moldawien. Der deutsche Staat fährt übrigens jedes Jahr mehrere Milliarden Euro Einnahmen durch die Alkoholsteuer ein.

Auf der anderen Seite kann gerade das Bier auf eine lange Tradition zurückblicken. Bei der Herstellung des Getränks gibt es zahlreiche unterschiedliche Variationen, wobei angesehene Brauer immer auf das Reinheitsgebot achten.

Fazit

Produzenten und Verkäufer von alkoholischen Getränken können optimistisch in die Zukunft sehen, da den Menschen sicherlich nicht die Lust auf das Trinken vergehen wird. Es besteht allenfalls die Möglichkeit, dass sich der ein oder andere von hohen Preisen abgeschreckt fühlen könnte. Den Herstellern ist zu empfehlen, auch alkoholfreie Versionen der Produkte zu produzieren. Auf diese Weise können neue Märkte erschlossen und die Umsätze gesteigert werden.

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