Verpasste Chance bei Mehrwertsteuer auf Speisen

Die Mitglieder des Bunds der Selbständigen in Baden-Württemberg sind von der Entscheidung der Ampel-Koalition enttäuscht. Die Nichtverlängerung der vorübergehenden Senkung der Mehrwertsteuer auf Speisen in Restaurants wird als verpasste Chance empfunden. Die BDS-Präsidentin betonte, dass es ideal gewesen wäre, die Mehrwertsteuerregelung in der Gastrobranche grundlegend zu überprüfen. Die Entscheidung bevorzuge das schnelle Take-Away-Essen und benachteilige die personalintensive Bewirtung in Gasthäusern und Restaurants.

Die Gastronomen sind besorgt über die Auswirkungen auf die Gasthaus-Tradition. Mit der Steigerung des Mindestlohnes und dem Auslaufen der Steuersenkung zum 1. Januar 2024 müssen sie zudem höhere Kosten tragen, die sie womöglich an ihre Kunden weitergeben müssen, um wirtschaftlich zu überleben.

Angesichts der herrschenden Unsicherheit und Wirtschaftskrise befürchtet der Bund der Selbständigen, dass weitere Betriebe nicht überleben werden oder aufgegeben werden. Die BDS-Präsidentin kritisiert das Signal, das die Politik an die Unternehmer sendet, als dramatisch und warnt vor möglichen teuren Konsequenzen für die Gesellschaft.

Sie mahnt, dass die Gastronomie zurückgehen könnte, was zu einer weiteren Verödung der Innenstädte und dem Verschwinden von Gaststätten auf dem Land führen könnte. Dies würde potenziell teure Korrekturen erfordern, die mit Steuergeldern finanziert werden müssten.

Der Unternehmerverband betont, dass es etwas mehr Weitsicht seitens der Politik erfordert hätte, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, da es viele Facetten hat, darunter kulinarische Vielfalt und Qualität sowie bezahlbare Kita- und Schulverpflegung. Viele Verbände haben sich für dieses Thema eingesetzt, aber leider hat es nicht gereicht, eine Mehrheit in der Ampelkoalition zu überzeugen. Es scheint, dass Take-away-Essen und Coffee to go möglicherweise das Primat der Zukunft sind, was zulasten der gastronomischen Vielfalt und des gemütlichen Beisammenseins geht.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Bund der Selbständigen Baden-Württemberg e.V. / Veröffentlicht am 21.11.2023