Menschenrechtsverletzungen bei Lieferketten von Palmöl

Mehr als 20 Unternehmen in Deutschland beziehen, verarbeiten oder verkaufen Palmöl von zwei Betrieben, die für Menschenrechtsverletzungen und Umweltvergehen in Guatemala verantwortlich sind. Diese Unternehmen umfassen große Akteure wie Aldi, Lidl, Netto, Metro und BASF. Dies geht aus dem Palmöl-Report „Im Schatten der Ölpalme“ hervor, den die Romero Initiative (CIR) am 19. Februar veröffentlicht hat. Die CIR fordert die betroffenen Unternehmen auf, die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards sicherzustellen, wie es das Lieferkettengesetz verlangt. Dominik Groß, Referent für Agrarlieferketten bei der Romero Initiative, betont, dass die Anzahl der involvierten Unternehmen das bisher bekannte Ausmaß um ein Vielfaches übersteigt. Er weist darauf hin, dass Unternehmen wie Aldi und Lidl durch ihre Geschäftsbeziehungen zur Finanzierung und Legitimierung der problematischen Palmölindustrie in Guatemala beitragen.

Die guatemaltekischen Palmöl-Produzenten NaturAceites und Industria Chiquibul stehen aufgrund von Umweltverschmutzung und Konflikten mit lokalen indigenen Gemeinden regelmäßig in der Kritik. Anwohner und Augenzeugen werfen ihnen Landraub, Wasserverschmutzung, Einschüchterung und Arbeitsrechtsverletzungen vor. Zahlreiche Presse- und NGO-Berichte der vergangenen Jahre dokumentieren die anhaltenden Rechtsverstöße durch die Firmen, die mehrere Palmölplantagen in Guatemala betreiben.

Das deutsche Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) verlangt von Unternehmen, Risikoanalysen durchzuführen und Maßnahmen zu ergreifen, wenn Hinweise darauf vorliegen, dass Menschenrechte in ihren Lieferketten nicht eingehalten werden. Die Unternehmen, die Palmöl von NaturAceites und Industria Chiquibul beziehen, müssen aufgrund der durch die CIR-Recherchen aufgedeckten Missstände dringend handeln.

Dies betrifft nicht nur große Supermarktketten, sondern auch Markenhersteller wie Upfield oder Vandemoortele und international agierende Agrarhandelskonzerne wie ADM und Bunge. Dominik Groß fordert, dass die betroffenen Unternehmen ihre große Marktmacht nutzen und die guatemaltekischen Produzenten dazu bringen, alle Rechtsverstöße zu beenden.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Christliche Initiative Romero e.V. (CIR) / Veröffentlicht am 19.02.2024