Mitmachausstellung „Tüftelgenies“ im Grazer Kindermuseum

Wenn die Mitmachausstellung „Tüftelgenies“ 2016 nicht von der Klaus Tschira Stiftung unterstützt worden wäre, hätte man sie genau so erfinden müssen, betont man. In acht Jahren zählte die Ausstellung mehr als 325.000 Besucherinnen und Besucher in Graz, Mannheim, Dortmund, Stuttgart, Nürnberg, München und Dornbirn. Jetzt gibt es sogar eine Anfrage aus Lissabon. Das Interesse an Erfindungen und deren Bedeutung für die Menschheit ist ungebrochen.

Ob das Fahrrad, der Buchdruck, der Staubsauger, das Telefon, die Kartoffelchips oder der Röntgenapparat – die Mitmachausstellung „Tüftelgenies“ fasziniert Menschen ab sechs Jahren. Sie verdeutlicht etwas Grundlegendes: Jeden Tag wird irgendwo auf der Welt etwas erfunden, sei es durch Zufall, Genialität, Missgeschick oder Berechnung. Der Weg von der Idee zur Erfindung ist oft weit, aber lohnenswert, wie Albert Einstein einst sagte: Wenn eine Idee nicht zuerst absurd erscheint, ist sie wahrscheinlich nichts wert.

Was macht das Erfolgsgeheimnis der „Tüftelgenies“ aus? Bettina Deutsch-Dabernig, die die Mitmachausstellungen seit 2004 in Graz konzipiert, erklärt, dass die meisten Exponate selbst verwendet werden müssen, um etwas darüber zu erfahren. Vor allem Kinder können die Erfindungen durch eigenes Handeln mit allen Sinnen entdecken. Die Exponate werden für jeden neuen Einsatz aufpoliert, repariert und gegebenenfalls ergänzt. So hat sich keine Patina gebildet.

Die Vielfalt der Interaktionen begeistert auch Jane Blumenstein vom Kindermuseum München. Die Ausstellung war zuletzt dort zu Gast und zog zwischen Mai 2023 und Januar 2024 knapp 35.000 neugierige Besucherinnen und Besucher an. Jeder finde einen Zugang, um sich mit Erfindungen zu beschäftigen, hat sie festgestellt. Manche Kinder können sich kaum von einer Station lösen, andere hüpfen von einer zur anderen und lernen dabei, was alles zusammenkommen muss, damit jemand eine geniale Idee hat. Und wieder andere, oft die begleitenden Erwachsenen, sind fasziniert von den Persönlichkeiten und Geschichten hinter den Erfindungen. In München kamen 30 Prozent der Besucherinnen und Besucher mit ihrer Schulklasse. Das zeige, wie breit aufgestellt, niederschwellig und nachhaltig die Ausstellung ist.

Die Ausstellung ist in verschiedene Erlebnisräume unterteilt, wie eine Arztpraxis, ein Wohnzimmer, ein Kinderzimmer, eine Stadtfassade sowie Straßen und Landschaften. Dort finden sich Stationen zu verschiedenen Erfindungen, die für den jeweiligen Lebensbereich wichtig waren. Die Palette reicht vom Dynamit über den Schlüssel, Beton und Motor bis hin zu Penicillin, dem künstlichen Herzen und dem Computer. Aber damit nicht genug. Die Besucherinnen und Besucher sollen sich auch selbst Gedanken machen, was noch erfunden werden muss. Was wird benötigt? Wie könnte es funktionieren? Diese Fragen stellten sich die kleinen Tüftlerinnen und Tüftler. Und wer weiß, manche Ideen mögen verrückt sein, manche schnell umsetzbar und manche, im Sinne Einsteins, so absurd, dass sie zu Großem führen könnten.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Klaus Tschira Stiftung gemeinnützige GmbH / Veröffentlicht am 02.05.2024