Zweite Trump-Ära hätte gravierende Folgen für Deutsche Wirtschaft

Eine erneute Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident hätte laut einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) gravierende Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft. Die geplanten Zölle auf Importe könnten über eine vierjährige Amtszeit hinweg einen Verlust von bis zu 150 Milliarden Euro für die deutsche Wirtschaft bedeuten.

Angesichts von Donald Trumps wahrscheinlichem Sieg am Super Tuesday und seiner guten Umfragewerte wächst die Möglichkeit seiner Wiederwahl im November. Im Falle einer erneuten Präsidentschaft plant er, einen Mindestzoll von zehn Prozent für Importe aus allen Ländern und für chinesische Einfuhren sogar von 60 Prozent zu erheben. Besonders für deutsche Unternehmen, die in die USA exportieren, wäre dies äußerst problematisch, da die USA vor allem für die Automobilindustrie, aber auch für viele andere Branchen, wichtige Handelspartner sind.

Das IW hat die Auswirkungen einer Zollerhöhung auf die Wirtschaft in den USA, Europa und Deutschland simuliert. Der BIP-Verlust in Deutschland würde sich über die gesamte Amtszeit Trumps voraussichtlich auf mehr als 120 Milliarden Euro belaufen. Wenn China seinerseits auf die Handelspolitik der USA reagiert und die Zölle für US-Importe um 40 Prozentpunkte erhöht, könnte dies die deutsche Wirtschaft voraussichtlich 150 Milliarden Euro kosten. Dies liegt vor allem daran, dass der Zollschock den Welthandel beeinträchtigen würde und hierzulande sowohl die Exporte als auch die privaten Investitionen zurückgehen würden.

Die EU muss dringend handeln, um diesen potenziellen Bedrohungen entgegenzuwirken. Während der verbleibenden Amtszeit von Präsident Biden sollte die EU die Handelsbeziehungen mit den USA durch Abkommen über Stahl und kritische Rohstoffe auf eine solide Grundlage stellen. Die Androhung von Gegenmaßnahmen könnte ebenfalls eine Option sein, um Trump von Zollerhöhungen abzuhalten. Darüber hinaus benötigt die EU weitere Freihandelsabkommen, zum Beispiel mit Australien, den Mercosur-Staaten, Indonesien oder Indien, um die Auswirkungen einer protektionistischen Handelspolitik der USA abzufedern.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Institut der Deutschen Wirtschaft / Veröffentlicht am 04.03.2024