Aussichten in der Tourismusbranche sind trüb

Die Erholung in der regionalen Tourismusbranche nach der Pandemie setzt sich fort, aber die meisten Unternehmen erwarten derzeit keine weiteren Verbesserungen in ihrer Geschäftsentwicklung. Die Tourismusumfrage der IHK Bonn/Rhein-Sieg für den Herbst 2023 ergab, dass 87 Prozent der 101 teilnehmenden Unternehmen ihre Lage als gut oder zumindest befriedigend einschätzen. Allerdings bereiten hohe Energie- und Lebensmittelpreise, Arbeitskosten sowie der Fachkräftemangel der Branche Sorgen. Die gesunkenen Erwartungen spiegeln sich im Geschäftsklimaindex wider, der im Vergleich zum Frühjahr 2023 um 15 Punkte auf nur noch 113 Punkte gesunken ist.

Ruth Maria Winterwerp-van den Elzen, Vizepräsidentin der IHK Bonn/Rhein-Sieg, betonte die Bedeutung der Unternehmen für einen gelungenen geschäftlichen oder touristischen Aufenthalt in der Region. Sie wies jedoch auf die Herausforderungen durch Preisanstiege, globale Krisen und das Auslaufen der Ausnahmeregelung bei der Mehrwertsteuer für die Gastronomie hin. Zusätzliche Belastungen wie bevorstehende Erhöhungen bei Gewerbe- und Beherbergungssteuern in Bonn würden die Situation für viele Betriebe weiter erschweren.

Im Herbst 2023 bezeichneten fast die Hälfte der Unternehmen in der Tourismusbranche in Bonn/Rhein-Sieg ihre Geschäftslage als gut, während 38 Prozent eine befriedigende Lage angaben. Dennoch erwarten nur noch 18 Prozent eine bessere Geschäftsentwicklung in den kommenden Monaten, während 60 Prozent gleichbleibende Geschäfte erwarten. Etwa 23 Prozent der befragten Unternehmen gehen von einem Rückgang aus. Prof. Dr. Stephan Wimmers, Geschäftsführer für Standortpolitik der IHK Bonn/Rhein-Sieg, betonte die Notwendigkeit, Gäste auch in den Wintermonaten anzulocken, möglicherweise durch Storytelling, Kultur und Veranstaltungen.

Die größten Risiken für die Geschäftsentwicklung in der Tourismusbranche sind laut der Umfrage die Energie-, Lebensmittel- und Rohstoffpreise (70 Prozent), gefolgt von Arbeitskosten (57 Prozent) und Fachkräftemangel (56 Prozent).

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Vizepräsidentin Winterwerp-van den Elzen betonte, dass viele Unternehmen nach der Pandemie versuchen, ihre Mitarbeiter im Unternehmen zu halten. Rund 70 Prozent planen, die Beschäftigung stabil zu halten, während 14 Prozent zusätzliches Personal einstellen möchten. Allerdings gibt die Hälfte der Unternehmen im Gastgewerbe an, offene Stellen nicht besetzen zu können. Angesichts des demografischen Wandels sei die betriebliche Ausbildung ein Schlüsselfaktor und eine Investition in die Zukunft.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von IHK Bonn/Rhein-Sieg/ Veröffentlicht am 22.11.2023