Deutschland zweitbeliebtester Standort für Entwicklung & Forschung

Ayming, das internationale Beratungsunternehmen für Business Performance, hat das neue International Innovation Barometer – IIB 2024 – kürzlich vorgestellt. Eine der überraschenden Erkenntnisse ist, dass 26 Prozent der Befragten im kommenden Jahr außerhalb ihres Heimatlandes in Deutschland in Forschung & Entwicklung (FuE) investieren möchten, was nur von den USA mit 33 Prozent übertroffen wird. Alle anderen Länder, darunter China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Japan, die Schweiz, Spanien, Südkorea und 14 weitere, liegen hinter Deutschland.

Von den über 1.000 befragten Führungskräften planen fast Dreiviertel (72 Prozent) im nächsten Jahr Innovationsaktivitäten im Ausland. Dabei ist für die Unternehmen nicht nur der Kostenfaktor entscheidend, sondern auch die Verfügbarkeit von Fachwissen. „Vor Ort über Fachpersonal und Experten zu verfügen, ist heutzutage der wichtigste Faktor bei der internationalen Suche nach dem optimalen Standort für neue Innovationsprojekte“, erklärt Florent Simonnet, Business Line Director Innovation bei Ayming Germany. „Unser aktuelles IIB 2024 zeigt, dass das entsprechende Fachwissen eine höhere Bedeutung für die Standortwahl eines FuE-Projektes hat als rein finanzielle Aspekte, die dennoch nicht vernachlässigt werden sollten.“

Das Eigenfinanzieren von Innovationen ist um 10 Prozentpunkte auf 40 Prozent gesunken. Stattdessen ist die Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung von 23 Prozent im Jahr 2022 auf 41 Prozent gestiegen und wird nun am häufigsten genutzt. Auch Crowdfunding ist von 7 auf 26 Prozent gewachsen und erfreut sich zunehmender Beliebtheit, insbesondere bei großen Unternehmen (mehr als 250 Mitarbeiter) mit 29 Prozent im Vergleich zu kleinen Unternehmen (weniger als 250 Mitarbeiter) mit lediglich 23 Prozent.

Öffentliche Fördermittel werden ebenfalls attraktiver, da Regierungen vermehrt Geld für Innovationen bereitstellen. F&E-Steuergutschriften sind mit einem Anstieg von 34 Prozent auf 37 Prozent beliebter geworden, bieten aber noch Entwicklungspotenzial.

„Regierungen schaffen Anreize für Unternehmen, in strategische Bereiche wie KI, saubere Energie und Hochleistungsmedizin zu investieren, indem sie Mittel für Förderprogramme bereitstellen“, erläutert Florent Simonnet. „Und diese Strategie wirkt: Unternehmen wissen, dass bei erfolgreicher Antragstellung zusätzliche finanzielle Ressourcen zur Verfügung stehen.“

Geld ist nicht der einzige Faktor, der über Erfolg oder Misserfolg entscheidet. Unternehmen können ihre Innovationsleistung steigern, indem sie effizient mit Ressourcen umgehen und externe Partner einbeziehen. Zusammenarbeit war schon immer wichtig für Innovationen, doch sie gewinnt zunehmend an Bedeutung. 76 Prozent der Unternehmen setzen bei ihren Innovationsprojekten auf Zusammenarbeit – ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den 37 Prozent im vorherigen Jahr.

Die Mehrheit (87 Prozent) befürwortet eindeutig offene Innovation und den Austausch von Wissen, wobei 37 Prozent diese Idee besonders stark unterstützen.

Die Automobilbranche hebt Innovationen besonders hervor, während der Energiesektor am unteren Ende steht. In der Automobilbranche wird Innovation höchste Priorität eingeräumt, was unter anderem auf die steigende Popularität der Elektromobilität zurückzuführen ist. Dadurch wird der Innovationsbedarf und folglich auch der Wettbewerb angekurbelt.

Interessanterweise ist die Automobilbranche der einzige Sektor, in dem die Erforschung der Kundenbedürfnisse bei Innovationsprojekten höchste Priorität genießt. Bei anderen Branchen wie IT, Fintech oder dem Energiesektor steht die Einführung neuer Lösungen und Technologien an erster Stelle.

Trotz der Vorteile birgt die Zusammenarbeit mit externen Partnern auch Risiken. Im Bereich des geistigen Eigentums kommt es häufig zu Diebstahl oder Streitigkeiten, was für Unternehmen aller Größenordnungen erhebliche Probleme verursachen kann. 85 Prozent der befragten Unternehmen waren in den letzten fünf Jahren in Konflikte bezüglich des geistigen Eigentums involviert, wobei es sich um verschiedene Schweregrade von Wirtschaftsspionage bis hin zu Ideendiebstahl handelte. 34 Prozent der Befragten haben bereits erlebt, dass Wettbewerber Produkte nachgeahmt haben, und 29 Prozent waren von Ideen-Leaks betroffen.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Ayming Deutschland GmbH/ Veröffentlicht am 30.11.2023