Wissenschaft erforscht Bürokratie

Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) vergab am 8. April zum fünften Mal den Wissenschaftspreis Bürokratie, um Forschungsarbeiten auszuzeichnen, die sich mit der Frage beschäftigen, wie Bürokratie in Deutschland reduziert werden kann. Die diesjährigen Preisträger untersuchten das Thema „Management und Leistung im öffentlichen Sektor“.

Der Preis wurde an Florian Englmaier (LMU München), Gerd Mühlheußer (Universität Hamburg), Andreas Roider (Universität Regensburg) und Niklas Wallmeier (Universität Hamburg) für ihre Studie „Management and Performance in the Public Sector: Evidence from German Municipalities“ verliehen.

Die Forscher lieferten einen umfassenden Einblick in die Arbeitsweise deutscher Kommunalverwaltungen. Dazu befragten sie in einer repräsentativen Stichprobe 600 deutsche Städte und Gemeinden und analysierten, wie Ziele gesetzt, die Leistungsqualität überprüft, Verwaltungsprozesse strukturiert, Organisationen weiterentwickelt und mit Digitalisierung sowie Mitarbeitern umgegangen wird. Die Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz strukturierter Managementmethoden stark variiert. Kommunen mit einem aktiveren und strukturierteren Management sind effizienter.

Hubertus Bardt, Geschäftsführer des IW, betonte, dass die Studie wertvolle Einblicke liefere und dazu beitragen könne, kommunale Verwaltungsstrukturen effizienter zu gestalten, was für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft entscheidend sei.

Der mit 5.000 Euro dotierte Wissenschaftspreis Bürokratie wurde von Fritz Hellwig, Gründungsdirektor des IW, gestiftet und zielt darauf ab, die Wissenschaft zu motivieren, die Funktionsweise von Bürokratien und deren Auswirkungen auf die Betroffenen und die Gesellschaft zu erforschen.

Die Festrede hielt in diesem Jahr Roland Koch, ehemaliger Ministerpräsident von Hessen und Vorsitzender der Ludwig-Erhard-Stiftung. Die Jury des Wissenschaftspreises bestand aus Martin Hellwig, Gabriele C. Klug, Oliver Lepsius, Wolfgang Seibel und Michael Hüther.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Institut der deutschen Wirtschaft / Veröffentlicht am 08.04.2024