Wunsch nach weniger Arbeitszeit ist Bedrohung für Wohlstand

Laut einer neuen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) wollen nicht nur die jungen Menschen weniger arbeiten, sondern auch ältere Generationen. Egal ob männlich oder weiblich, die Deutschen sehnen sich nach mehr Freizeit, was jedoch den Wohlstand gefährdet.

Die Diskussion über Arbeitszeit ist im Gange: Einige bevorzugen eine Vier-Tage-Woche, während andere früher in Rente gehen möchten. Arbeitnehmer fordern seit Jahren kürzere Arbeitszeiten. Die neue IW-Studie zeigt, dass nicht nur die Generation Z weniger arbeiten möchte, sondern alle. Die durchschnittlichen Wünsche reichen von zwei bis drei Stunden weniger Arbeit pro Woche, und die Tendenz ist weiter rückläufig.

Sowohl Männer als auch Frauen möchten weniger arbeiten. Obwohl Frauen immer noch weniger arbeiten als Männer, ist die Wunsch-Arbeitszeit bei Frauen unter 25 Jahren seit 2007 von 37 auf 33 Stunden pro Woche gesunken. Bei Männern ist die gewünschte Arbeitszeit über alle Altersgruppen hinweg gesunken, von fast 40 Stunden im Jahr 2007 auf durchschnittlich nur noch 36 Stunden im Jahr 2021.

Diese Entwicklung ist problematisch, da Deutschland stark altert: In den kommenden Jahren werden deutlich mehr Menschen das Rentenalter erreichen, während weniger Jüngere nachrücken. Es bleibt fraglich, ob diese Lücke mit Arbeitskräften aus dem Ausland geschlossen werden kann. Holger Schäfer, Experte des IW, bezeichnet dies als ein großes Problem, da es den Wohlstand gefährdet. Wenn weniger gearbeitet wird, werden auch weniger Güter und Dienstleistungen produziert. Daher plädiert Schäfer dafür, dass die Politik Anreize und Rahmenbedingungen schafft, um längere Arbeitszeiten zu fördern, indem die Menschen ein bis zwei Stunden mehr pro Woche arbeiten.

Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von INSTITUT DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT / Veröffentlicht am 02.05.2024

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