Die frisch veröffentlichten Ergebnisse der aktuellen PISA-Studie, die am 5. Dezember 2023 veröffentlicht wurden, zeigen erneut, dass die Schülerinnen und Schüler in Deutschland weiterhin mangelhafte Ergebnisse erzielen. Angesichts dieser Zahlen hat der Didacta Verband Empfehlungen herausgegeben, die darauf abzielen, das Schulsystem zu verbessern.
PISA ist eine weltweit bekannte Schulleistungsstudie, die die Fähigkeiten von 15-jährigen Schülern in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen untersucht. Die diesjährigen Ergebnisse sind die niedrigsten Werte, die jemals in Deutschland im Rahmen von PISA gemessen wurden. Besonders auffällig ist der hohe Anteil leistungsschwacher Schüler: etwa 30 Prozent in Mathematik, 26 Prozent in Lesen und 23 Prozent in den Naturwissenschaften.
In Reaktion darauf hebt Dr. Theodor Niehaus, Präsident des Didacta Verbands, hervor, dass die Schule als zentraler Ort für Bildungsprozesse umfassende Reformen benötigt. Er betont, dass heutige Kinder und Jugendliche andere Kompetenzen benötigen als noch vor einigen Jahren. Statt Wissen zu übermitteln, sei es heute wichtiger, dieses Wissen zu vernetzen und effektiv zu nutzen.
Der Verband nennt sechs Schlüsselfaktoren, die unverzichtbar sind, um den Schülern eine zeitgemäße Bildung zu bieten und Deutschland damit konkurrenzfähig und zukunftsfähig zu halten.
Digitale Tools sollen sinnvoll genutzt und die Digitalisierung im Bildungsbereich vorangetrieben werden. Die Einführung neuer Bildungsprozesse erfordert Zeit und direkte Interaktion mit den Schülern, was durch Lehrkräftemangel erschwert wird.
Um Lehrer zu entlasten und flexibler arbeiten zu können, kann die Digitalisierung eine große Hilfe sein. Sie ermöglicht Zeitersparnis bei Routinearbeiten und erlaubt eine flexiblere Gestaltung und Dokumentation von Bildungsprozessen. Es ist daher entscheidend, den DigitalPakt Schule fortzusetzen und Lehrkräfte in der Nutzung digitaler Lösungen zu unterstützen.
Die Ausbildung der Lehrkräfte muss an die modernen Anforderungen angepasst werden. Dazu gehören mehr Mittel für Universitäten, um eine zeitgemäße Ausbildung zu gewährleisten. Die Lehrkräfteausbildung sollte stärker an die Realitäten der modernen Welt angepasst werden und auch Themen wie Digitalisierung, ökonomische Bildung und nachhaltige Entwicklung einschließen. Es ist wichtig, mehr Praxisbezug bereits im Studium zu integrieren.
Weitere Punkte betreffen mehr Flexibilität im Lehrerberuf, die Stärkung der frühkindlichen Bildung, die Sicherstellung eines Bildungsbudgets für eine langfristige Planung und die Notwendigkeit eines ständigen Dialogs und Reformprozesses im Bildungssystem. Der Didacta Verband plädiert für einen Nationalen Bildungsgipfel, um einen umfassenden Reformprozess anzustoßen und zusammen mit verschiedenen Akteuren ein leistungsfähigeres und chancengerechteres Bildungssystem zu gestalten.
Dieser Text basiert auf einer Pressemitteilung von Didacta Verband e.V. – Verband der Bildungswirtschaft / Veröffentlicht am 05.12.2023